Sonstige Bedrohungen

Krankenhaus St. Lukas Kelheim

Krankenhaus St. Lukas prognostiziert finanzielles Defizit 2023 über ca. 9,3 Mio. Euro

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Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern
Pressemitteilung

Große Sorge um die Zukunft der Krankenhäuser im Landkreis Kelheim
Himmelkron, 20.07.2023
2023_07_20_Pressemitteilung Große Sorge
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Auszug Mittelbayerische Zeitung

https://www.mittelbayerische.de/region/kelheim-nachrichten/kab-kelheim-warnt-gibt-es-bald-keine-gebuertigen-landkreisbuerger-mehr-21029-art2219084.html

 

"Außerdem dürften laut Kommissionsvorschlag die Level 1n-Krankenhäuser auch keine Geburtshilfe mehr leisten. Nach jetzigem Stand wären davon zwei Drittel der bayerischen Krankenhäuser betroffen, darunter auch das Kelheimer Caritas-Krankenhaus St. Lukas betreffen. Es ist das einzige im Landkreis mit Geburtshilfe."

 

Anmerkung:

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und seine Regierungskommission haben einen überarbeiteten Vorschlag zur Krankenhausreform vorgestellt, der jetzt die Geburtshilfe für Krankenhäuser Level 1n, also auch für das Caritas-Krankenhaus St. Lukas, zulässt.

 

Weiter heißt es in der Mittelbayerischen Zeitung:

 

"Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ hat eine bayernweite Petition gestartet, die den Fortbestand bestehender Fachangebote in allen bayerischen Krankenhäusern – auch in Kelheim und Mainburg – sicherstellen soll. Sie richtet sich an den bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek und fordert ihn auf, im Bundesrat die die Zustimmung zur Krankenhausreform verweigern. Die Petition läuft noch online, auf https://bit.ly/42AMvuE."

 

 

 

Quelle: Mittelbayerische Zeitung, 19.07.2022

 

Hintergrund

 

Nach der 51%-Übernahme der ehemaligen kommunalen Goldberg Klinik durch den Caritas Regensburg, jetzt Krankenhaus St. Lukas Kelheim, bereitet die "neue Ära" mit der sofortigen Besetzung einer neuen Geschäftsführerin große Sorgen.

 

 

Quelle: 

 

https://www.regensburg-digital.de/krankenhaus-deal-mit-caritas-gewerkschaft-und-betriebsrat-pruefen-juristische-schritte/12042022/

 

- Minderheitsbeteiligung des Landkreises

- finanzielles Risiko trotzdem beim Landkreis

- verminderte Arbeitnehmerrechte

- Beratungsunternehmen, das Deutschland-weit Kliniken konzentriert und Ambulantisierungstendenzen fördert

- zweifelhafte Ablösung der bisherigen Geschäftsführerin Dagmar Reich

 

 

Wir sind alarmiert!

 

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Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern
Pressemitteilung

Große Sorge um die Zukunft des Caritas-Krankenhaus St. Lukas
Himmelkron, 28.06.2022
2022_06_28_Pressemitteilung Große Sorge
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Mittelbayerische Zeitung, 08.07.2022, Auszug

 

"Als "Schock für die gesamte Belegschaft" bezeichnete Marion Bees *1) indes die Ablösung  von Klinik-Geschäftsführerin Dagmar Reich, die sich für die Goldberg-Klinik sehr ins Zeug  gelegt habe. Noch während der ersten Aufsichtsratssitzung des neuen Aufsichtsrats wurde die Belegschaft per Mail informiert, dass Sabine Hehn neue Geschäftsführerin ist. Die Krankenhaus-Geschäftsführerin kommt von der Oberender-Unternehmensberatung, die für den DCV den GmbH-Einstieg mitverhandelt hat. ... Besorgt über die Personalie zeigt  sich die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern. Sprecher Klaus Emmerich fürchtet, Reichs Abberufung - ohne ein Wort des Dankes und der Anerkennung - werde ein Anfang des "Kahlschlags", bei dem die Krankenhausleistungen "sukzessive durch niederschwellige kostengünstige ambulante Leistungen" ersetzt werden."

 

Quellle: https://www.mittelbayerische.de/region/kelheim-nachrichten/schreiben-an-beschaeftigte-sorgt-fuer-wirbel-21029-art2136477.html

 

 

Regensburg - digital

 

Auszug

 

Kritik an Ablösung der Geschäftsführung

 

Unverständnis über Reichs Demission äußert bereits jetzt die 2021 gegründete „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“. Der Abgang der bisherigen Geschäftsführerin ohne ein Wort des Dankes oder der Anerkennung – in der besagten Pressemitteilung von Landkreis und Caritas fällt nicht einmal Reichs Name – mache betroffen, heißt es in dem Schreiben.

 

Zu den Unterzeichnern gehört unter anderem Peter Ferstl, Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Kelheim. „Es ist zu befürchten, dass das neue Caritas Krankenhaus St. Lukas mit seiner neuen Ära nun einen Kahlschlag erlebt und seine Leistungen sukzessive durch niederschwellige kostengünstige ambulante Leistungen ersetzt, zum Nachteil der EinwohnerInnen im Landkreis Kelheim“, heißt es darin.

 

Deutliche Kritik übt die Aktionsgruppe an der Oberender AG. Es sei „allgemein bekannt“, dass das Unternehmen, zu dessen Portfolio neben Beratung auch das Management sowie der Kauf und Verkauf von Kliniken gehören, „an vielen Klinikkonzentrationsprozessen bzw. Klinikschließungen beteiligt“ sei. In dem Schreiben wird insbesondere auf die Kliniken Nordoberpfalz AG in Weiden verwiesen.

 

Kliniken Nordoberpfalz: Beratungsunternehmnen übernimmt die Führung

 

Dort musste der bis dahin erfolgreiche und bei der Belegschaft beliebte Vorstand Professor Thomas Egginger, der im Herbst 2019 in höchster Not in die Bresche gesprungen war, bereits im Oktober 2021 ohne nähere Begründung wieder gehen und wurde durch einen Mann aus dem Hause Oberender abgelöst.

 

Dieser ersetzte anschließend durch Oberender-Leute sowohl die kaufmännische als auch medizinische Leitung, obwohl auch diese sich augenscheinlich nichts hatten zuschulden kommen lassen. Das Krankenhaus- und Sanierungsmanagement liegt nun in der Hand der Unternehmensberatung. Schließlich ging auch der langjährige Personalchef im März dieses Jahres. Eine Blaupause für Kelheim?

 

Immer wieder Probleme mit Oberender

 

Der Aktionskreis verweist zudem darauf, dass die von Oberender bzw. unter Oberenderscher Beratung bei den Kliniken Nordoberpfalz ins Werk gesetzten Schließungen zu keiner wirtschaftlichen Verbesserung der dortigen Krankenhäuser, dafür zu Verschlechterungen für die Patientinnen und Patienten geführt hätten.

 

Recherchen unserer Redaktion haben darüber hinaus ergeben, dass es bei Oberender-Mandaten in der Vergangenheit mehrfach zur vorzeitigen Vertragsbeendigung kam und dass Zusagen und Prognosen teils nicht eingehalten wurden. Die meisten Kliniken schreiben nach wie vor rote Zahlen. Mit Blick auf ein Oberender-Management-Mandat in Ingelheim (Rheinland-Pfalz) war in einem Prüfbericht des Landesrechnungshofs die Rede von undurchsichtigen Prognosen, zu hohen Honoraren und freihändigen Vergaben.

 

Mit Oberender-Konzept: Etwas weniger mehr Defizit

 

In Kelheim soll es nach Angaben der Caritas nicht so weit kommen. Die Oberender AG müsse sich im Rahmen des Management-Vertrags „an die Vorgaben der vertraglichen Vereinbarungen halten (…), die der Landkreis Kelheim und der Caritasverband für die Diözese Regensburg vereinbart haben“, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber unserer Redaktion. „Die Richtung, die die Klinik einschlagen soll, werden also von Verband und Landkreis vorgegeben.“

 

Quelle: https://www.regensburg-digital.de/krankenhaus-kelheim-geschaeftsfuehrung-jetzt-in-oberender-hand/05072022/

 

 

 

Merkur.de: https://www.merkur.de/bayern/regensburg/klinik-deal-kelheim-caritas-regensburg-oberender-geschaeftsfuehrung-abtreibung-91652917.html

 

Klinik-Deal in Kelheim: Der Landkreis zahlt, die Caritas hat das Sagen

 

Für gewisse Irritationen innerhalb der Belegschaft sorgte bereits die erste Amtshandlung des Aufsichtsrats: Die langjährige Geschäftsführerin Dagmar Reich, der ein gutes Verhältnis zum Betriebsrat nachgesagt wurde, hat man ausgetauscht und durch Sabine Hehn ersetzt, Mitarbeiterin des umstrittenen Beratungsunternehmens Oberender AG, das den Klinik-Deal maßgeblich mitgestaltet hat. ...

 

Klinik-Deal in Kelheim: Das Management übernimmt die Oberender AG

 

 

Dennoch waren viele Beschäftigte perplex, als sich ihnen am vergangenen Donnerstag Sabine Hehn als neue Geschäftsführerin vorstellte. Ihre Vorgängerin Dagmar Reich, seit 2006 am Kelheimer Krankenhaus, galt bei der Belegschaft als anerkannt und war Unterstützerin bei der Forderung nach einem verbesserten Personalschlüssel.

 

Reichs Nachfolge übernimmt Sabine Hehn im Rahmen eines Managementvertrags, den die Caritas mit der Oberender AG geschlossen hat. Ein bekanntes Vorgehen des Unternehmens, das neben Beratung besagte Managementverträge, aber auch den Kauf und Verkauf von Kliniken zu seinem Portfolio zählt.

 

Klinik-Deal mit Oberender: Aktionsgruppe befürchtet „Kahlschlag“

 

Kritik an der aktuellen Personalie kommt von der 2021 gegründeten „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“. Der Abgang der bisherigen Geschäftsführerin ohne ein Wort des Dankes oder der Anerkennung – in der besagten Pressemitteilung von Landkreis und Caritas fällt nicht einmal Reichs Name – mache betroffen, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem von Peter Ferstl, Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Kelheim, unterzeichnet wurde.

 

„Es ist zu befürchten, dass das neue Caritas Krankenhaus St. Lukas mit seiner neuen Ära nun einen Kahlschlag erlebt und seine Leistungen sukzessive durch niederschwellige kostengünstige ambulante Leistungen ersetzt, zum Nachteil der EinwohnerInnen im Landkreis Kelheim“, heißt es weiter.

 

Umstrittene Berater am Krankenhaus Kelheim: Kritik an Oberender gab es öfter

 

 

Dass nun die Oberender AG dauerhaft in die Führung des Krankenhauses eingebunden ist, bereitet der Aktionsgruppe erkennbar Sorgen. Es sei „allgemein bekannt“, dass dieses Unternehmen „an vielen Klinikkonzentrationsprozessen bzw. Klinikschließungen beteiligt“ sei.

 

In dem Schreiben wird insbesondere auf die Kliniken Nordoberpfalz AG in Weiden verwiesen, wo unter Beratung und Ägide von Oberender-Leuten mehrere kleinere Standorte geschlossen wurden. Allerdings, so der Aktionskreis, ohne dass dies zu wirtschaftlichen Verbesserungen geführt habe, dafür aber zu Verschlechterungen für die Patientinnen und Patienten. Vom Landkreis Kelheim und der Caritas fordert der Aktionskreis, sich zu der Personalentscheidung zu erklären.

 

 

An anderen Klinikstandorten hatte es nach dem Engagement von Oberender immer wieder Kritik an dem Unternehmen gegeben. Zusagen und Prognosen seien teils nicht eingehalten worden. Die meisten Kliniken schreiben nach wie vor rote Zahlen. Mit Blick auf ein Oberender-Management-Mandat in Ingelheim (Rheinland-Pfalz) war in einem Prüfbericht des Landesrechnungshofs die Rede von undurchsichtigen Prognosen, zu hohen Honoraren und freihändigen Vergaben.

 

 

 

Quelle: Mittelbayerische Zeitung, 16.07.2022, https://www.mittelbayerische.de/region/kelheim-nachrichten/buendnis-sorgt-sich-um-klinik-angebot-in-kelheim-21029-art2138534.html

 

Auszug:

 

Kelheim. Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ ist in Sorge, dass am Kelheimer Krankenhaus mittelfristig die klinische Grundversorgung gefährdet ist. Das weist die Caritas als neue Hausherrin zurück: „Die Grund- und Regelversorgung der örtlichen Bevölkerung wird aufrechterhalten“.   ...

 

Demgegenüber betont Caritas-Sprecher Landauer, dass die Caritas Regensburg sogar wünsche, „das Angebot über die Grund- und Regelversorgung hinaus zu erweitern, zum Beispiel mit geriatrischen sowie zusätzlichen operativen Angeboten.“ Über Letzteres werde aktuell mit einem externen Dienstleister verhandelt. 

Alarmierend finden Emmerich und Ferstl unterdessen auch, dass die bisherige Kelheimer Klinik-Geschäftsführerin Dagmar Reich ohne nähere Begründung ersetzt wurde durch Sabine Hehn von der Oberender AG, also der Gesundheits- Unternehmensberatung, die die strategische Partnerschaft mit ausgehandelt hatte. Auch hier sieht Emmerich Parallelen, etwa mit Blick auf das Oberender-Beratungsmandat bei der kommunalen Kliniken Nordoberpfalz AG. Dort rumort es seit längerem wirtschaftlich und personell. Wobei wirtschaftliche Schwierigkeiten system-immanent seien, ist der frühere Klinikvorstand Emmerich überzeugt: „Allgemeinkrankenhäuser unter 200 Betten mit breitem Versorgungsangebot können unter aktuellem Vergütungsrahmen mit DRG-Fallpauschalen nicht kostendeckend geführt werden - dies ist politisch gewollt.“ 

 

Dazu und zu den Entwicklungen in Kelheim und Mainburg, referiert Emmerich am Dienstag (19. Juli) bei einer öffentlichen KAB-Veranstaltung (19.30 Uhr im Pfarrsaal St. Pius in Kelheim, Elsterstraße). 

 


 

Landrat Neumeyer zu seinen beiden Krankenhäusern im Landkreis Kelheim:

 

Die größten Sorgen bereiten den Hauhaltsexperten aber die beiden Krankenhäuser in Kelheim und Mainburg. „Wir können die Defizite der beiden Krankenhäuser nicht jahrelang tragen“, beklagte Neumeyer. Er forderte eine Reform, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Berlin ausgehen müsse. Die vom Landkreis im laufenden Haushaltsjahr zu bewältigenden Gesamtkosten für die beiden Kliniken bezifferte Neumeyer auf 16,7 Millionen Euro. Dennoch dürfe es keine medizinische Unterversorgung im ländlichen Bereich geben. Der Landrat erinnerte außerdem an die Corona-Pandemie, während der die örtlichen Krankenhäuser viele Patienten und Infizierte aufgenommen hätten.

 

Quelle, Donaukurier:

https://www.donaukurier.de/lokales/landkreis-kelheim/kreis-kelheim-geraet-von-einem-krisenmodus-in-den-naechsten-10726229