Neue Presse Coburg berichtet
Das Krankenhaus Ebern hat viele freie Betten – aber keine Patienten. Nun ruft auch die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ die Bürger dazu auf, „ihr Krankenhaus vor Ort“ zu nutzen und damit zu unterstützen.
Quelle:
Die Pressemitteilung im Original:
Quelle: Meinungsforum für Ebern und den Umkreis
Weiter berichtet die Neue Presse Coburg
Krankenhaus Ebern
Aktionsbündnis sieht akute Gefahr
Bedeuten die Auflösung der Chirurgie am Krankenhaus Ebern und dessen Umwandlung in ein Zentrum für Altersmedizin das Ende angesichts der geplanten Reform?
Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben“ warnt vor dem endgültigen Aus für das Krankenhaus Ebern angesichts der Reformpläne von Minister Lauterbach. In einem offenen Brief fordern die Bündnismitglieder Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider zu einer Stellungnahme auf.
Quelle: Fränkischer Tag
Auszug:
Offener Brief
„Da habt ihr den Salat. Wir haben es ja immer kommen sehen. Jetzt steht zu Eurer
Verantwortung.“ So ließe sich der Inhalt eines offenen Briefs zusammenfassen,
den die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ jetzt an Landrat
Wilhelm Schneider versandte. Das Bündnis mit Klaus Emmerich aus Himmelkron
als Vorsitzendem erhebt darin Vorwürfe gegen den Landrat des Kreises Haßberge
und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
...
Die Gruppe hatte seit langem prophezeit: Die vor Monaten durchgezogene
Auflösung der Chirurgie am Krankenhaus Ebern und dessen Umwandlung in ein
Zentrum für Altersmedizin bedeute das Ende für den Klinikstandort. Dies sehen
Emmerich & Co. jetzt durch die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
geplante Krankenhausreform besiegelt.
Petition für stationäre chirurgische Versorgung
Im August 2021 hatte die Gruppe eine Petition mit 6549 Unterschriften übergeben
mit dem Ansinnen, die stationäre chirurgische Versorgung für 7995
Einwohnerinnen und Einwohner im Bereich von 30 Fahrzeitminuten in und um
Ebern zu sichern. Damals schon prognostizierten die Petitenten um den früheren
Klinikvorstand Emmerich, dass die Bundesgesundheitspolitik künftig lediglich
Krankenhäuser der Basisnotfallversorgung zulassen werde, die über die Innere
Medizin und die Chirurgie verfügen.
Damals hatte man die Kreisverwaltung darum gebeten, die Entscheidung über die
Neuausrichtung der Haßberg-Kliniken zumindest zu verschieben, um die
anstehenden politischen Entscheidungen abzuwarten. „Sie verbauen sich die
Gelegenheit, eine Notfallstufe 1 zu bekommen“, warnte Emmerich seinerzeit.
Trotz aller Warnungen
Jetzt sieht man das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. „Sie entschieden sich trotz
aller Warnungen und Sorgen für die Schließung der stationären Chirurgie in Ebern
mit fatalen Folgen“, heißt es in dem offenen Brief. Denn die Krankenhausreform
sieht nach jetzigem Planungsstand vor, alle Krankenhäuser ohne
Basisnotfallversorgung und ohne chirurgische Fachabteilung zu schließen und in
eine Gesundheitseinrichtung (Level 1i) umzuwandeln. Genau wie es die Initiative
vorausgesagt hatte.
...
Mehr im nachfolgenden offenen Brief.
Rückschlag für Bürgerinitiative
„Geld für Ruinen, aber nicht für das Krankenhaus“
Die Eberner Bürgerinitiative zeigt sich in einer Stellungnahme enttäuscht über die Beratung im Petitionsausschuss des Landtages ob der Verlagerung der Chirurgie von Ebern nach Haßfurt. Man hatte sich mehr erhofft.
Ebern - Verwunderung und Unverständnis bestimmen die Gemütslage bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Rettet unser Krankenhaus“ nach der Behandlung ihres Ansinnens im Petitionsausschuss des Landtages. Die Mehrheit der Abgeordneten aus Reihen von CSU, Freien Wählern und FDP gaben sich mit einer Stellungnahme von Gesundheitsminister Klaus Holetschek zufrieden, wonach die Verlegung der Chirurgie nach Haßfurt positiv zu bewerten sei. „Kein Wort zur Versorgung von Notfällen in den Abendstunden oder am Wochenende“, schimpft Ralf Kestel, als einer der Initiatoren der Petition. Wolfgang Zirbik ergänzt, dass Krankenhäuser mit nur noch einer Fachabteilung, wie in Ebern mit der Inneren Medizin, keine Zukunft hätten. „Dann gibt es zwischen Bamberg und Bad Neustadt zwischen Haßfurt und Coburg bald keine Krankenhaus-Versorgung mehr. Ebern wird ausradiert und der Raum Haßfurt hat eine eigene Haßberg-Klinik sowie Gerolzhofen, Burgebrach und Schweinfurt in unmittelbarer Nähe.“
Klaus Emmerich, von der überregionalen Aktionsgruppe „Schluss mit dem Kliniksterben“, vermisst einen Hinweis, dass die 30-Minuten-Erreichbarkeit eines Krankenhauses für 8000 Einwohner in Ebern und den umliegenden Gemeinden für die stationäre Chirurgie und die Notfallbehandlung rund um die Uhr verloren gehe. Waldemar Lutter gab zu bedenken, dass durch den Klinik-Neubau im Norden von Coburg weitere Zeit verloren gehe.
Weiter erinnerte Ralf Kestel daran, dass die oberfränkischen Bürgermeister aus dem Baunachgrund die Petition aus Ebern unterstützt hätten, während die entsprechende Rückstärkung aus dem Eberner Stadtrat leider nicht erfolgte. Im Gegenteil: „Die beiden Eberner Vertreter im Krankenhaus-Verwaltungsrat haben im März ja für die Schließung der Chirurgie in Ebern gestimmt“, weiß Kestel.
Keinerlei Beachtung erlangte, so die Stellungnahme, im Petitionsausschuss des Landtages auch der Hinweis, dass der Landkreis Haßberge als Rechtsnachfolger des Altlandkreises Ebern sich sehr wohl um die Ruinen in Altenstein und Lichtenstein kümmere, nicht aber um ein Krankenhaus der Grundversorgung, wie es die Erbauer einst für die Menschen zwischen Baunach und Maroldsweisach, zwischen Heilgersdorf und Breitbrunn konzipiert hatten. Aus diesen Bereichen hatten sich mehrere tausend Unterzeichner per Unterschriftenlisten für einen Erhalt des Eberner Krankenhauses in der bisherigen Form eingesetzt, weswegen die Bürgerinitiative auch eine interkommunale Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg – nach dem Vorbild der Baunachallianz - angeregt hatte. Dass die Strategie zur Konzentration der medizinischen Versorgung auf den Standort Haßfurt seit Jahren verfolgt werde, mutmaßt Wolfgang Zirbik nicht nur ob der Schließung in Hofheim, da Ebern trotz des IMC-Anbaues 2018 die Klassifizierung der „Notfallstufe 1“ nicht erhalten habe, auch wenn im Nachgang noch immer Notfälle behandelt wurden. Was Ralf Kestel aus eigenem Erleben und mit überaus positiven Erfahrungen bestätigte. „Im September 2020 hat mich der Mann aus der Rettungsleitstelle beim Anruf um 22.45 Uhr nach Ebern geschickt.“ Und aus Personalkreisen hat er erfahren, dass „natürlich am Wochenende auch mal ein Zeckenbiss behandelt wurde“, was eigentlich in der Haßfurter Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung hätte passieren müssen. „Das nenne ich Bürgernähe!“
So aber wurden 2020 in Haßfurt rund 7600 chirurgische Notfälle – überwiegend in Nachtstunden und an Wochenenden – behandelt, in Ebern aber nur noch 535. „Von den Haßfurter Fällen hätte man sicher auch viele in Ebern behandeln können, aber mit dem Verlust des Status eines Unfallkrankenhauses wurde die Konzentration auf Haßfurt bewusst eingeleitet.“ Und die Mitglieder der Bürgerinitiative fürchten, dass diese Strategie verdeckt, aber auch konsequent fortgesetzt wird. „Entgegen aller Zusagen wurde die Wachstation in Ebern ja jetzt auch inmitten des Höhepunktes der Corona-Pandemie geschlossen, womit heimlich still und leise drei Notfallbetten verschwanden.“ Und es gibt auch aktuelle Berichte von Patienten, die wegen der längst schon angelaufenen Umbauarbeiten in ihren Betten von einem Zimmer ins andere geschoben werden, um sich den Platz dort mit drei weiteren Kranken zu teilen.“
„Ist das die Verbesserung, die Gesundheitsminister Holetschek mit der Verlagerung von 20 Betten von Ebern nach Haßfurt so lobt?“, fragt Ralf Kestel. „Es wäre besser gewesen, dass der Staatsminister nicht nur auf die schriftlichen Einlassungen aus Haßfurt vertraut, sondern sich die Situation vor Ort hätte erklären lassen.“ Überhaupt wundern sich die BI-Mitglieder über die wortgleichen Stellungnahmen, die sie auf ihre Anfragen bei der Regierung von Unterfranken, im Gesundheitsministerium wie auch bei zahlreichen Abgeordneten und Mandatsträgern erhalten haben. „Die stützen sich alle nur auf die Infos, die sie aus dem Landratsamt in Haßfurt erhalten haben. Keiner hat sich die Mühe gemacht, sich vor Ort umzuschauen oder mit den Betroffenen zu reden.“
Zweifel hegen die BI-Mitglieder auch am angekündigten Zentrum für Altersmedizin. So fiel Klaus Junge auf, dass in einer aktuellen Info-Broschüre der Haßberg-Kliniken kein Wort zur geplanten Altersmedizin in Ebern zu finden sei. Lediglich der Hinweis, dass immer noch über die Kurzzeitpflege verhandelt werde „Also ist zum anvisierten Eröffnungstermin im Januar 2022 noch nichts in trockenen Tüchern.“ Das verwundert auch Klaus Emmerich: „Wo bleibt das Versprechen nach einer Akutgeriatrie in Ebern?“
Quelle: Neue Presse
Dämpfer beim Kampf um Eberner Klinik
Ebern – Eine Bürgerinitiative kämpft um die Eberner Klinik und schickt eine Petition an den Landtag. Doch in München interessiert die Chirurgie nicht.
Verwunderung und Unverständnis bestimmen die Gemütslage bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Rettet unser Krankenhaus“ nach der Behandlung ihres Ansinnens im Petitionsausschuss des Landtages. Die Mehrheit der Abgeordneten aus Reihen von CSU, Freien Wählern und FDP hätten sich mit einer Stellungnahme von Gesundheitsminister Klaus Holetschek zufrieden gegeben, wonach die Verlegung der Chirurgie nach Haßfurt positiv zu bewerten sei, wird in einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative kritisiert.
„Ebern wird ausradiert“
„Kein Wort zur Versorgung von Notfällen in den Abendstunden oder am Wochenende“, schimpft Ralf Kestel, als einer der Initiatoren der Petition. Wolfgang Zirbik ergänzt, dass Krankenhäuser mit nur noch einer Fachabteilung, wie in Ebern mit der Inneren Medizin, keine Zukunft hätten. „Dann gibt es zwischen Bamberg und Bad Neustadt zwischen Haßfurt und Coburg bald keine Krankenhaus-Versorgung mehr. Ebern wird ausradiert und der Raum Haßfurt hat eine eigene Haßbergklinik sowie Gerolzhofen, Burgebrach und Schweinfurt in unmittelbarer Nähe.“
Klaus Emmerich, von der überregionalen Aktionsgruppe „Schluss mit dem Kliniksterben“ vermisst einen Hinweis, dass die 30-Minuten-Erreichbarkeit eines Krankenhauses für 8000 Einwohner in Ebern und den umliegenden Gemeinde für die stationäre Chirurgie und die Notfallbehandlung rund um die Uhr verloren gehe. Waldemar Lutter gab zu bedenken, dass durch den Klinik-Neubau im Norden von Coburg weitere Zeit verloren gehe.
Keine Unterstützung im Stadtrat
Weiter erinnerte Ralf Kestel daran, dass die oberfränkischen Bürgermeister aus dem Baunachgrund die Petition aus Ebern unterstützt hätten, während die entsprechende Rückenstärkung aus dem Eberner Stadtrat leider nicht erfolgt sei. Im Gegenteil: „Die beiden Eberner Vertreter im Krankenhaus-Verwaltungsrat haben im März ja für die Schließung der Chirurgie in Ebern gestimmt“, berichtet Kestel.
Mehrere Tausend Unterzeichner
Weiter kritisiert die Bürgerinitiative Folgendes: Keinerlei Beachtung habe im Petitionsausschuss des Landtages auch der Hinweis erlangt, dass der Landkreis Haßberge als Rechtsnachfolger des Altlandkreises Ebern sich sehr wohl um die Ruinen in Altenstein und Lichtenstein kümmere, nicht aber um ein Krankenhaus der Grundversorgung, wie es die Erbauer einst für die Menschen zwischen Baunach und Maroldsweisach, zwischen Heilgersdorf und Breitbrunn konzipiert hätten. Aus diesen Bereichen hatten sich mehrere Tausend Unterzeichner per Unterschriftenlisten für einen Erhalt des Eberner Krankenhauses in der bisherigen Form eingesetzt.
Dass die Strategie zur Konzentration der medizinischen Versorgung auf den Standort Haßfurt seit Jahren verfolgt werde, zeige sich laut Wolfgang Zirbik nicht nur an der Schließung in Hofheim, sondern auch daran, dass Ebern trotz des IMC-Anbaues 2018 die Klassifizierung der „Notfallstufe 1“ nicht erhalten habe, auch wenn im Nachgang noch immer Notfälle behandelt würden.
Betten verschwanden in Ebern
So aber wurden 2020 in Haßfurt rund 7600 chirurgische Notfälle – überwiegend in Nachtstunden und an Wochenenden – behandelt, in Ebern aber nur noch 535. „Von den Haßfurter Fällen hätte man sicher auch viele in Ebern behandeln können, aber mit dem Verlust des Status’ eines Unfallkrankenhauses wurde die Konzentration auf Haßfurt bewusst eingeleitet.“
„Notfallbetten verschwanden heimlich, still und leise“
Und die Mitglieder der Bürgerinitiative fürchten, dass diese Strategie verdeckt, aber auch konsequent fortgesetzt werde. „Entgegen aller Zusagen wurde die Wachstation in Ebern ja jetzt auch inmitten des Höhepunktes der Corona-Pandemie geschlossen, womit heimlich, still und leise drei Notfallbetten verschwanden“, heißt es in der Pressemitteilung.
„Ist das die Verbesserung, die Gesundheitsminister Holetschek mit der Verlagerung von 20 Betten von Ebern nach Haßfurt so lobt?“, fragt Ralf Kestel. „Es wäre besser gewesen, dass der Staatsminister nicht nur auf die schriftlichen Einlassungen aus Haßfurt vertraut, sondern sich die Situation vor Ort hätte erklären lassen.“
Alle antworten ungefähr das Gleiche
Überhaupt wundern sich die BI-Mitglieder über die wortgleichen Stellungnahmen, die sie auf ihre Anfragen bei der Regierung von Unterfranken, im Gesundheitsministerium wie auch bei zahlreichen Abgeordneten und Mandatsträgern erhalten haben.
Deswegen vermuten die Mitglieder der Bürgerinitiative: „Die stützen sich alle nur auf die Infos, die sie aus dem Landratsamt in Haßfurt erhalten haben. Keiner hat sich die Mühe gemacht, sich vor Ort umzuschauen oder mit den Betroffenen zu reden.“
Quelle: Fränkischer Tag
Auszug aus dem Pressebericht der Mainpost, 15.11.2021:
Enttäuschung über die Entscheidung gibt es vonseiten des ehemaligen Sulzbach-Rosenberger Klinikvorstands Klaus Emmerich, der über die Aktionsgruppe "Schluss mit Kliniksterben in Bayern" auch eine Petition zum Erhalt der Chirurgie im Eberner Krankenhaus gestartet hat. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Einwohner, die stationäre Versorgung verschlechtert sich signifikant. In Zeiten der Pandemie schärft sich das Bewusstsein, wie gefährdet unsere Gesundheit sein kann", macht Emmerich in einer Pressemitteilung klar.
...
Auch Ralf Kestel, Mit-Initiator der Unterschriftenaktion "Rettet unser Krankenhaus", zeigt sich enttäuscht: "Wir halten die Entscheidung, die Chirurgie in Ebern aufzugeben, für falsch, einen schweren Fehler und den Einstieg in die letztliche Aufgabe eines Krankenhauses in Ebern." Für rund 8000 Menschen bestehe am Abend und am Wochenende keine Möglichkeit mehr, einen Notfall innerhalb von 30 Minuten behandeln zu lassen, so Kestel.
Der Landkreis Haßberge komme seiner Ansicht nach als Rechtsnachfolger des Altlandkreises Ebern, der das Krankenhaus einst gebaut hat, nicht den Verpflichtungen nach, die medizinische Versorgung im Raum Ebern sicherzustellen. "Leider ist trotz der vielen Protestunterschriften der große Aufschrei aus Reihen der Bevölkerung wie auch der Belegschaft ausgeblieben, weshalb zur Stunde nicht klar ist, welche weiteren Schritte unternommen werden könnten, um den Status quo zu erhalten", teilt er auf Anfrage der Redaktion mit. "Die Enttäuschung sitzt tief."
Wie ist die Stimmung in Ebern?
Beim Haßberge-Check taten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ebern und dem Eberner Umland zuletzt ihren Unmut zu diesem Thema kund. Die Kommentare dazu fielen eindeutig aus: "Das Krankenhaus in Ebern darf nicht geschlossen werden", schreibt einer. Ein weiterer findet es "eine Frechheit", dass in Ebern die Chirurgie geschlossen wird. Es sei nicht zumutbar, dass man dann 30 Minuten in das nächste Krankenhaus – nach Haßfurt, Coburg oder Bamberg – braucht.
Der komplette Bericht ist zu lesen unter: https://www.mainpost.de/regional/hassberge/hassberg-kliniken-das-aus-fuer-die-chirurgie-in-ebern-ist-beschlossene-sache-art-10687299
Zur geplanten Umstrukturierung der Haßberg-Kliniken sieht der Vorstand weiterhin keine Alternative. Daran haben auch Petitionen und Unterschriftenlisten nichts geändert.
Ebern/ Haßfurt - Wie geht es mit den Haßberg-Kliniken weiter? Haben Petitionen und Unterschriftenlisten etwas bewirkt – und wenn nein, wie ist der Stand der geplanten Umstrukturierungen am Haus Ebern? Vorstand Wilfried Neubauer, nach Ausscheiden von Vera-Antonia Büchner kommissarisch an der Spitze des Kommunalunternehmens, beteuert in einer Stellungnahme am Freitag, dass sich Vorstand und Verwaltungsrat eingehend mit den eingereichten Vorschlägen im Rahmen der Unterschriftenaktionen zur Umstrukturierung in Ebern beschäftigt haben. „Fast allen Kritikern geht es im Wesentlichen auch um die ambulante chirurgische Notfallversorgung in der Nacht und an den Wochenenden“, führt Neubauer weiter aus. Dies jedoch sei eben nicht die originäre Aufgabe eines Krankenhauses, und für den dauerhaften Betrieb einer Notfallversorgung würden die Fallzahlen nun einmal bei Weitem nicht ausreichen. Dennoch: „Auf Anregung und Wunsch einer Bürgerinitiative hat der Vorstand nochmals das Thema ,Basis1-Notfallversorgung’ für das Haus Ebern geprüft“, erklärt der Vorstand. Dabei geht es um zwingende Vorgaben, die ein Krankenhaus erfüllen muss, damit an der Notfallversorgung teilgenommen werden kann. Das Fazit der Überprüfung: Diese recht hohen Vorgaben könnten, so Neubauer, am Standort Ebern weder räumlich, personell noch aus finanziellen Gesichtspunkten erfüllt werden. „Es müsste beispielsweise eine Intensiveinheit mit sechs Betten installiert und betrieben werden“, erklärt der Klinik-Vorstand und kommt daher zu dem Schluss: „Zu den geplanten strukturellen Veränderungen am Haus Ebern der Haßberg-Kliniken gibt es weiterhin keine Alternative.“
Was bedeutet, dass sie stationäre Chirurgie am Haus Ebern wie geplant zum Jahresende aufgelöst und werden wird. Die chirurgischen Betten aus Ebern werden dann an den Standort Haßfurt verlagert, wo die Chirurgie nach Worten Neubauers „konzentriert“ wird. Dafür hat der Freistaat Bayern bereits die Bedarfsfeststellung vorgenommen.
Anfang Januar 2022 wird das Ärzteteam des MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Ebern im Fachbereich Orthopädie/Chirurgie mit dem neuen Leitenden Arzt Dr. Torsten Burkhardt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, weiter verstärkt.
Zusammen mit den Fachärzten Prof. Dr. Erich Hartwig und Dr. Dieter Haub bilde er ein erfahrenes und kompetentes Ärzteteam. Dr. Klaus Riedel wird zum 31.01.2022 aus dem Krankenhausbetrieb wegen Eintritt in den Ruhestand ausscheiden, aber im MVZ weiter für Vertretung zur Verfügung stehen.
Die MVZ-Praxis für Orthopädie und Chirurgie wird dann täglich von 8 bis 18 Uhr besetzt sein. Die Einheit Labor/Röntgen verbleibt am Standort Ebern. Das Team wird mit einem erweiterten Spektrum weiterhin auch nachts, feiertags und am Wochenende im Haus präsent sein.
Das „Ambulante OP-Zentrum Ebern“ wird ab Anfang 2022 in den bisherigen Krankenhaus-OP-Räumlichkeiten etabliert. Dort werden dann alle ambulanten Operationen aus den vier MVZ-Standorten Haßfurt, Hofheim, Eltmann und Ebern durchgeführt werden.
Keine Kündigungen
„Für die von der Veränderung betroffenen Mitarbeitenden konnten adäquate Einsatzbereiche in den Kliniken und den verbundenen Institutionen definiert und einvernehmlich besetzt werden“, berichtet Wilfried Neubauer: „Es wurden keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen.“
Die Abteilung Innere Medizin werde weiter geführt, der Bestand der IMC-Station weiterhin gewährleistet ist. Zusätzlich würden Betten für die palliativmedizinische Versorgung vorgehalten. „Der IMC-Betrieb muss allerdings bis auf weiteres unterbrochen werden, da auch die Haßberg-Kliniken vom bundesweiten Personalmangel betroffen sind“, so Neubauer. Die Nachfolge von Ants Lohmus, Chefarzt Innere Medizin Ebern, ist dagegen gesichert und wird spätestens zum 1. April 2022 nachbesetzt. Die Palliativmedizinische Versorgung ist mit Oberarzt Andreas Engelhardt bereits seit Oktober wieder fachkompetent besetzt.
Die Innere Medizin in Ebern wird zukünftig den Bereich der Übergangspflege, eine neue Leistung für Krankenhäuser, anbieten. Dies solle häuserübergreifend erfolgen, also auch für Patienten des Standorts Haßfurt offen stehen, wie Neubauer betont. „Das Leuchtturm- Projekt Kurzzeitpflege am Standort Ebern befindet sich in einer guten, jedoch anspruchsvollen Gesprächsebene mit Regierung, Ministerium und weiteren Fachstellen“, vermeldet er. Durch dessen Integration ins Haus Ebern der Haßberg-Kliniken sollen dort vor allem auch ältere Patienten kompetent und umfassend versorgt werden.
Insgesamt jedoch bilde das im Frühjahr vorgestellte „Zentrum für Altersmedizin“ nur unzureichend die Leistungen ab, die für das Krankenhaus Ebern vorgesehen seien. „Das Leistungsspektrum des Hauses soll zukünftig eine stabile Innere Medizin für alle Altersgruppen anbieten“, so Wilfried Neubauer. „Dieser Ansatz stand auch bei der Nachbesetzung der Chefarzt-Position im Fokus.“
Mittlerweile hätten auch alle Chefarztpositionen am Haus Haßfurt nachbesetzt werden können, zuletzt mit den Chefärzten Dr. Mathias Fritz, PD Dr. Gregor Hron und Muhammad Nayef, und der Generationswechsel erfolgreich vollzogen werden. Auch die Radiologie konnte mit dem erfahrenen Facharzt Ralf Nastvogel komplettiert werden.
Die am Haus Haßfurt geplanten umfassenden Umbaumaßnahmen des OP-Bereichs befinden sich in der Startposition; Baubeginn wird voraussichtlich noch im Jahr 2022 sein. Noch Dezember 2021 wird ein weiterer Magnetresonanztomograph (MRT) 1,5- Tesla in der Radiologie am Haus Haßfurt in Betrieb gehen. Das Lokale Traumazentrum wurde erneut zertifiziert und auch die Rezertifizierung des Alterstraumazentrums erfolgt in Kürze.
Nachfolge
Mittlerweile wurde ein Bewerbungsverfahren durchgeführt, das zum 30. September endete. „Es liegen vielversprechende Bewerbungen vor“, gibt Wilfried Neubauer einen kurzen Einblick. Der Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken werde sich in den nächsten Wochen mit der Auswahl eines geeigneten Kandidaten (oder Kandidatin) beschäftigen. Bis zu dessen/deren Dienstantritt liegt die Geschäftsführung der Kliniken weiterhin bei Klinikvorstand Wilfried Neubauer.
(im Landratsamt Haßberge)
Drei Petitionen schafften es gemeinsam auf immerhin 6.549 Unterschriften. Beklagt wurde bei der Übergabe, dass nach Schließung der Chirurgie am Krankenhaus Ebern lt. Auskunft des GKV-Kliniksimulators insgesamt 7.995 Einwohner bei akuten Verletzungen bzw. Unfällen mehr als 30 Minuten zur nächsten stationären chirurgischen Fachabteilung brauchen. Dies kann im Einzelfall lebensentscheidend sein.
Auch wird nach einer Auskunft des Gemeinsamen Bundesausschusses befürchtet, dass das Krankenhaus Ebern ohne Chirurgie mittelfristig aus der stationären Krankenhausversorgung ausgeschlossen werden könnte, so wie es 2018 bereits mit der Notfallversorgung geschah (gestufte Notfallversorgung).
Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern
Pressemitteilung
Keine Zukunft des Krankenhauses Ebern ohne Chirurgie und Notfallversorgung
Mit einem eindringlichen Appell richtet sich die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern noch einmal an Landrat Wilhelm Schneider, Bürgermeister der Stadt Ebern, Jürgen Hennemann, und den Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken. Die bekannte Absicht des Trägers der Haßberge Kliniken, am akutstationären Standort Ebern, von den vorhandenen Fachabteilungen Innere Medizin und Chirurgie die Chirurgie zum 31.12.2021 zu schließen, kann mittelfristig das „AUS“ des Klinikstandortes bedeuten.
Bereits der Krankenhausgipfel 2021 der Deutschen Krankenhausgesellschaft weist auf eine Konzentration der Klinikstandorte hin. Im Streitgespräch des Bündnis Klinikrettung „Zukunft der Krankenhäuser – Klinikrettung versus Klinikschließung“ hat Prof. Dr. Reinhard Busse die Absicht bekräftigt, Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung in großem Umfang abzubauen. Das Bündnis Klinikrettung fordert umgekehrt, ein Modell gesicherter Allgemeinversorgung in 3 Versorgungsstufungen sicher zu stellen, konkret:
• Jeder Bürger erreicht in 30 Minuten mindestens ein Krankenhaus der Grund-/Regelversorgung analog der Notfallstufe 1, zzgl. Geburtshilfe, wo dies nicht gewährleistet ist, muss der Standort gebaut bzw. nachgebessert werden.
• Es gibt Mindeststandards für alle Versorgungsstufen, das schafft Sicherheit für Patienten und Notärzte, welches Krankenhaus für welche Behandlung vorrangig in Frage kommt. ...
• Krankenhäuser werden selbstkostendeckend finanziert, … *)
Diesem Modell schließt sich auch die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern an. Die Diskussion aber macht deutlich: In beiden Diskussionsansätzen hätte ein Krankenhaus Ebern ohne die chirurgische Fachabteilung keine Zukunft mehr.
Entscheiden Sie jetzt für eine gesicherte und dauerhafte Zukunft Ihres Krankenhauses.
Freundliche Grüße
Himmelkron, 05.09.2021
www.schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com
Verantwortlich
Klaus Emmerich
Egerländerweg 1
95502 Himmelkron
Tel 0177/1915415
klaus_emmerich@gmx.de
*) Bündnis Klinikrettung, Gemeingut in BürgerInnenhand, 2021, Wissenschaftliche Modellrechnungen versus Realität in den Krankenhäusern, https://www.gemeingut.org/wissenschaftliche-modellrechnungen-versus-realitaet-in-den-krankenhaeusern/, Klaus Emmerich, 2021, Eingangsstatement, Eingangsstatement Klaus Emmerich - kliniksterbens Webseite! (jimdofree.com)
Krankenhaus Ebern: 6000 Unterschriften für Chirurgie und Notfallversorgung
"Klares Votum" der Menschen aus dem Einzugsgebiet des Krankenhausstandorts: Die Initiatoren wollen die Unterschriften-Listen Anfang August an Landrat Schneider übergeben.
Die online-Petition ist mit gut Dreitausend Unterschriften dabei!
Pressemitteilung
Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern
20.07.2021
Großes Fragezeichen zur Kurzzeitpflege am Krankenhaus Ebern
Sicherheit der Arbeitsplätze in Frage gestellt
Mit großer Sorge betrachtet die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern die bekannte Absicht des Trägers der Haßberge Kliniken, am akutstationären Standort Ebern die Chirurgie zum 31.12.2021 zu schließen und durch eine Kurzzeitpflege zu ersetzen.
„Eines der wichtigsten Elemente des neuen Konzepts ist der Aufbau einer Kurzzeit- und Übergangspflege mit Fokussierung auf den Schwerpunkt Altersmedizin. Der Umbaubedarf für die geplanten 30 Kurzzeit- und Übergangspflegeplätze befindet sich derzeit in Klärung mit den Fachstellen. Auch die Fördermöglichkeiten zur Finanzierung sowie das diesbezügliche Personalkonzept werden sondiert.“, so wird diese „zukunftsfähige Ausrichtung des Standorts Ebern“ im Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern beschrieben. *1)
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern verweist auf große Hürden: Für die Kurzzeitpflege wird ein gesonderter Versorgungsvertrag mit der Arbeitsgemeinschaft Pflegekassen Bayern benötigt. Voraussetzung ist u.a., dass die Pflegekassen den Bedarf für die 30 Kurzzeitpflegekräfte in der Region Ebern vertragsrechtlich anerkennen, und diese in einer anschließenden Vergütungsvereinbarung auch angemessen bezahlen. Hier muss erst ein Einverständnis erzielt werden.
„In der Presse hat der Verwaltungsrat der Haßberge Kliniken die geplante Schließung der chirurgischen Klinikbetten u.a. mit mangelnder Wirtschaftlichkeit begründet“, so Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R., zuvor Heimleiter eines Pflegeheims. „Die Gründung einer Kurzzeitpflege lastet dem Träger aber immens „unwirtschaftliche Hürden“ auf. Sie gilt als gesonderte Einrichtung, die aufgrund starrer Sektorengrenzen strikt vom Krankenhaus zu trennen ist. Sie benötigt zwingend einen gesonderten Heimleiter mit Heimleiterbefähigung und eine gesonderte Pflegedienstleitung. Das bedeutet zwei zusätzliche Führungskräfte für gerade 30 Pflegeplätze! Auch wird ein gesondertes EDV-Verwaltungs- und Abrechnungssystem mit hohen Zusatzkosten benötigt. Qualitätsmanagement und Risikomanagement der Kurzzeitpflege sind gesondert vom Krankenhaus nach eigenen Regularien neu zu entwickeln. Besonderheit der Kurzzeitpflege und Überleitungspflege ist auch die hohe Belegungsschwankung., so dass im Durchschnitt deutlich weniger als 30 Betten belegt sein werden mit entsprechendem Einnahme-Ausfall. Dies alles lässt sich mit einer Durchschnittsbelegung deutlich unter 30 Betten nicht kostendeckend refinanzieren.“ „Mir sind mehrere Fälle bekannt, in denen so kleine Pflegeeinrichtungen nach kurzer Zeit wieder geschlossen wurden.“, so Klaus Emmerich. „Dann aber stünden 30 Betten im Krankenhaus Ebern leer, wichtige Arbeitsplätze gingen endgültig verloren.“, gibt Willi Dürr, Katholische Arbeitnehmerbewegung Regensburg, zu bedenken.
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern hat den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) angeschrieben, dessen Vorsitzender Prof. Hecken 1.200 statt 1.900 bundesdeutsche Krankenhäuser forderte. +2) Die Aktionsgruppe erhielt dazu folgende Antwort: „Wenn ca. 700 Krankenhäuser bundesweit nicht über eine Notaufnahme und die damit eng verbunden Abteilungen oder notwendigen Ausstattungen verfügen, ist für jeden klar, dass ihr Beitrag bei der Akutversorgung von Patienten sehr gering ist – ob Pandemie oder nicht. Stärken sollten wir vielmehr jene ca. 1200 Standorte, die schon jetzt über die vom G-BA festgelegte Ausstattung für die Notfallversorgung verfügen und damit an der Notfallversorgung teilnehmen.“
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern fühlt sich damit bestätigt, dass die chirurgische stationäre Fachabteilung am Standort Ebern nicht aufgegeben werden darf. Sie ist – neben der Inneren Medizin und einer Intensivstation – die Mindestvoraussetzung für die Notfallversorgung. Der Appell an den Verwaltungsrat lautet, die IMC in eine Intensivstation mit 6 Plätzen umzuwandeln und an der Notfallversorgung teilzunehmen – das wäre ein zukunftsweisendes Konzept. Die Bürger werden dringend gebeten, die Petition um Erhalt der Chirurgie am Krankenhaus Ebern online weiter zu unterstützen: https://weact.campact.de/petitions/keine-teilschliessung-der-hassberge-klinik-ebern
Klaus Emmerich
Klinikvorstand i.R.
Egerländerweg 1
95502 Himmelkron
Tel 0177/1915415
*1) Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern, Jahrgang 6, 16.07.2021, Seite 6-7, https://archiv.wittich.de/epapers/pdf/2082/2021/14.pdf
*2) TV (WELT und N24Doku), Axel Springer SE 2021, https://www.welt.de/politik/deutschland/article232274933/Josef-Hecken-Wir-haben-zurzeit-1-900-Krankenhaeuser-1-200-waeren-genug.html
Aufgrund von Beschlüssen des Aufsichtsrats der Haßberge Kliniken und des Kreistags des Landkreises Haßberge droht eine Teilschließung des Krankenhauses Ebern.
Mitarbeiterinnen des Kreiskrankenhauses in Ebern bangen um die Zukunft ihres Standortes. Bürger müssen - je nach Erkrankung - mit signifikant längeren Anfahrzeiten zum nächstgelegen Krankenhaus rechnen.
Die Aktionsgruppe "Schluss mit Kliniksterben in Bayern" hat hierzu zwei offene Schreiben an Landrat Wilhelm Schneider zur Zukunft des Krankenhauses Ebern verfasst.
Zunftskonzept der Verwaltungsrats mit vielen offenen Fragestellungen
Das Zukunftskonzept des Verwaltungsrats der Haßberge Kliniken lässt viele Fragen offen.
Quelle: file:///F:/Dokumente/Off_word/Krankenhaus/B%C3%BCndnis/Bayern/Ebern/Mitteilungsblatt%20Ebern.pdf, S. 7-8
Die Kritikpunkte können Sie im Download nachfolgend lesen:
Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“, Bündnispartner des bundesweiten Bündnis Klinikrettung, versteht sich als Anwalt für wohnortnahe bayerische Krankenhäuser. *1). Sie betrachtet mit Sorge die in der Neuen Presse veröffentlichte Entscheidung des Trägers, das Leistungsangebot des Krankenhauses Ebern mit den Bereichen OP-Abteilung, Anästhesie, Chirurgische Station, Zentrale Patientenaufnahme, Labor sowie Röntgen signifikant zu verringern.
Krankenhäuser gehören zur Daseinsvorsorge. Ihr Betrieb sollte sich nach dem Bedarf richten und nicht von der Wirtschaftlichkeit abhängen. Das Krankenhaus Ebern deckt als Allgemeinkrankenhaus exakt diejenigen Fachbereiche ab, die seit Mitte 2018 Mindestvoraussetzung für eine Notfallversorgung sind: Innere Medizin, Chirurgie, Anästhesie. Sie sind von unschätzbarer Bedeutung für die Bevölkerung.
Mit der Entscheidung, die OP-Abteilung, die Anästhesie, die Chirurgische Station, die Zentrale Patientenaufnahme, das Labor sowie Röntgen aufzugeben, entfällt teilweise die Möglichkeit einer Erstversorgung der PatientInnen, insbesondere bei Unfällen und eskalierendem Krankheitsverlauf. Aufgrund steigender Strukturanforderungen ist absehbar, dass der Betrieb von Krankenhäusern mit verringertem Leistungsangebot, insbesondere ohne chirurgisches Angebot, mittelfristig nicht mehr zulässig ist. Die gestufte Notfallversorgung, gültig seit 01.07.2018, ist ein erster Schritt in eine gestufte Versorgung der Allgemeinkrankenhäuser insgesamt. *2) Die vom Landkreis Haßberge angestrebte Kombination aus Altersmedizin inklusive Palliativmedizin, Kurzzeit- und Übergangspflege wird den aktuell geforderten Notfallstrukturen nicht gerecht. Namhafte Gesundheitsberater von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beabsichtigen, ähnliche Vorgaben als Grundvoraussetzung für den Betrieb eines Krankenhauses zu entwickeln. Krankenhäusern, die diese Vorgaben nicht erfüllen, könnte die Betriebserlaubnis entzogen werden. *3)
Mittelfristig droht ein „Aus“ des Standorts Ebern als akutstationäres Krankenhaus, sollte das Leistungsspektrum entsprechend gekürzt werden. Dies zeigt eindrucksvoll die Kliniklandschaft in der Gegend östlich von Nürnberg bis zu tschechischen Grenze mit 10 geschlossenen Krankenhäusern seit 2002:
Nahezu in allen Krankenhäusern begann der Schließungsprozess mit der Aufgabe der chirurgischen Fachabteilung.
Der GKV-Kliniksimulator, ein vom Bundesgesundheitsministerium, von Krankenkassen und auch von Klinikträgern anerkanntes Simulationstool belegt: Eine mittelfristiges "Aus" des Krankenhauses Ebern würde dazu führen, dass 8.000 Bürger mehr als 30 Minuten benötigen, um ein Krankenhaus zu erreichen.
Das hat mit Daseinsvorsorge für die anvertrauten Bürger nichts zu tun. Das ist – insbesondere für eskalierende Krankheitsverläufe – absolut inakzeptabel. Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ fordert den Landkreis Haßberge deshalb auf, die Entscheidung zur Konzentration der medizinischen Leistungen am Standort Haßfurt und Ausdünnung in Ebern zu revidieren.
Die anschließende Entwicklung waren sinkende Patientenzahlen, Ärzteflucht, ungeplante oder vorgezogene Klinikschließungen.
*1) Homepage der Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“: https://schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com/
*2) Gestufte Notfallversorgung: https://www.g-ba.de/downloads/17-98-4894/2019-08-28_G-BA_Grafik_Notfallstrukturen_Hochformat_web.pdf
*3) Zum Einfluss der Gesundheitsberater auf Krankenhausentscheidungen des Bundesgesundheitsministeroums vgl: https://stopptgesundheitsberater.jimdofree.com/lobby-einflussnahme/
Liebe Freundinnen und Freunde,
wie Sie sicherlich aus der Presse entnommen haben, ist für die Haßberge Kliniken eine neue Situation entstanden:
"Jetzt haben die Haßberg-Kliniken nicht nur ein Standort-, sondern auch ein Führungsproblem. Die Vorstandsvorsitzende der Haßberg-Kliniken, Vera Antonia Büchner, wird das Unternehmen verlassen. Das bestätigt die Pressestelle am Landratsamt und spricht von persönlichen Gründen."
Quellen:
Es ist unklar, welche Folgen dies auf die bis zum Jahresende beabsichtigte Teilschließung des Krankenhauses Ebern hat, weil die Umsetzung in der Verantwortung des Vorstands liegt. Für eine Nachbesetzung in herausragender Position ist in der Regel aufgrund längerer Kündigungsfristen eine Zeit von 6 Monaten und mehr anzusetzen.
Setzen Sie ihre Unterstützung unbedingt weiter fort:
- Werben Sie per Social Media für diese Petition: https://weact.campact.de/petitions/keine-teilschliessung-der-hassberge-klinik-ebern
- Weisen Sie bitte auf die alternative Möglichkeit einer Unterschrift im Postkartenformat hin. Unterschriften liegen in Ebern in Geschäften, Märkten, Praxen und Gaststätten aus: https://www.fraenkischertag.de/lokales/hassberge/gesundheit/unterschriften-zur-rettung-der-klinik-art-52624
Ebern soll es nicht wie Hofheim ergehen!
Vielen Dank für ihre Unterstützung!
Bündnis kritisiert Klinik-Neuausrichtung
Diskutieren Sie über die geplante Teilschließung des Krankenhauses Ebern, und wie man die verhindern kann:
Pressebericht zur Petition: Keine Teilschließung der Haßberge Klinik Ebern
Der Pressebericht (Main-post):
Online-Petition für den Erhalt des Krankenhauses Ebern
Die Initiatoren setzen sich gegen die Schließung von Chirurgie & Co. zu Wehr. Denn sie gehen davon aus, dass die Umstrukturierung mittelfristig fatale Konsequenzen hätte.
"Keine Teilschließung der Haßberge Klinik Ebern": Das ist der Titel einer Petition im Internet, die am 1. Juni online gegangen ist. Gerichtet ist die Petition an Landrat Wilhelm Schneider, der Vorsitzender des Verwaltungsrates der Haßberg-Kliniken ist, an das Gremium selbst und an den Kreistag Haßberge.
Petition läuft auf "WeAct"
Die Petition läuft auf "WeAct", der Petitionsplattform von Campact. Dahinter verbirgt sich ein Verein, der Online-Kampagnen organisiert und sich als große Bürgerbewegung unter anderem in Sinne von mehr direkter Demokratie versteht.
Gestartet hat die Petition für das Krankenhaus Ebern der ehemalige Sulzbach-Rosenberger Klinikvorstand Klaus Emmerich für die Aktionsgruppe "Schluss mit Kliniksterben in Bayern", unterstützt dabei wird er vom Pfarrweisacher Gemeinderat Klaus Dünisch und dem Eberner Bürger Klaus Junge.
Für die Initiatoren und Unterstützer der Petition bedeutet das nichts anderes als das mittelfristige Aus des Standortes. Denn das Krankenhaus Ebern decke als Allgemeinkrankenhaus exakt diejenigen Fachbereiche ab, die seit Mitte 2018 Mindestvoraussetzung für eine Notfallversorgung seien, nämlich Innere Medizin, Chirurgie und Anästhesie.
Ist der Klinikbetrieb schon bald nicht mehr zulässig?
"Mit der Entscheidung, die OP-Abteilung, die Anästhesie, die Chirurgische Station, die Zentrale Patientenaufnahme, das Labor sowie Röntgen aufzugeben, entfällt teilweise die Möglichkeit einer Erstversorgung der PatientInnen, insbesondere bei Unfällen und eskalierendem Krankheitsverlauf", heißt es in der Petitionsbegründung: Aufgrund steigender Strukturanforderungen sei jedoch absehbar, dass der Betrieb von Krankenhäusern mit verringertem Leistungsangebot, insbesondere ohne chirurgisches Angebot, "mittelfristig nicht mehr zulässig ist".
Fällt mit der Chirurgie eine wichtige Einnahmequelle weg?
In einer Pressemitteilung vom Donnerstag argumentieren die Petenten zudem unter anderem damit, dass mit dem Ende der chirurgischen Station das Krankenhaus Ebern einen beträchtlichen Teil seiner Patienten und damit - bei gleich bleibenden Fixkosten - tragende Umsatzerlöse verlieren würde. Stattdessen schlagen die Unterzeichner Emmerich, Junge und Dünisch als eine mögliche Alternative vor, weitere stationäre Leistungsangebote auszubauen, um die Klinik für Patientinnen und Patienten und das Personal noch attraktiver zu machen. Von der Altersmedizin in Ebern versprechen sie sich hingegen keinen großen Erfolg.
Haßberg-Kliniken wollen Altersmedizin statt Chirurgie
Das Eberner Krankenhaus steht vor einschneidenden Veränderungen. Nach dem Willen des Kommunalunternehmens Haßberg-Kliniken soll die Stationäre Chirurgie aufgelöst werden; die Innere Abteilung bleibt den Umstrukturierungsplänen zufolge erhalten, eine Abteilung Altersmedizin würde neu entstehen.
Bis Freitagmittag hatten sich gut 1300 Männer und Frauen der Petition angeschlossen. Ein konkretes Ziel haben sich die Initiatoren nicht gesetzt, "aber wir wollen genug Unterschriften, um richtig Druck aufzubauen", sagte Klaus Dünisch am Freitag zur Redaktion. Für ihn und seine Mitstreiter haben Allgemeinkrankenhäuser einen unschätzbaren Wert für die Bevölkerung. Da wäre es für die Menschen in der Region Ebern fortan eine Katastrophe, sollten sie in Zukunft 30 Minuten oder mehr brauchen, um die nächste Klinik zu erreichen.
Hier geht es zur Petition: "Keine Teilschließung der Haßberge Klinik Ebern"
Aufforderung an das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Offener Brief
Standortsicherung Chirurgie am Krankenhaus Ebern
Ihr Schreiben vom 05.03.2021 / 21-K9000-2021/34A
Sehr geehrter Ministerialrat Horst Seifert,
anbei übersende ich Ihnen im Auftrag der Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern eine Anfrage über die Absicht des Trägers der Haßberge Kliniken, am akutstationären Standort Ebern, 70 Betten, Kennziffer 67402 des Bayerischen Krankenhausplans, von den vorhandenen Fachabteilungen Innere Medizin und Chirurgie die Chirurgie zum 31.12.2021 zu schließen.
Da lt. GKV-kliniksimulator zusätzlich 7.995 Einwohner eine chirurgische Fachabteilung nicht mehr innerhalb von 30 Minuten erreichen würden, betrachten wir die akutstationäre Versorgung der Region Ebern als gefährdet.
Näheres entnehmen Sie dem kompletten Schreiben:
Bayerisches Gesundheitsministerium zur Teilschließung des Krankenhauses Ebern eingeschaltet
Pressemitteilung
Schreiben an bayerisches Gesundheitsministerium zur geplanten Schließung der Chirurgie im Krankenhaus Ebern
Verehrte UnterstützerInnen,
Mit einer dringender Anfrage hat sich die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern an das bayerische Gesundheitsministerium gewandt. Es geht um die bekannte Absicht des Trägers der Haßberge Kliniken, am akutstationären Standort Ebern, von den vorhandenen Fachabteilungen Innere Medizin und Chirurgie die Chirurgie zum 31.12.2021 zu schließen.
Die Presse hat diese Anfrage aufgegriffen.
Damit mit jetzt das bayerische Gesundheitsministerium Farbe bekennen, wie es zu einer drohenden unzureichenden klinischen Versorgung steht.
Quelle: GKV-Kliniksimulator: https://gkv-kliniksimulator.de/